Sonnwendviertel
© Arch. Wimmer, Arch. Hotz / Hoffmann
Der wohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung, schrieb den öffentlichen Bauträgerwettbewerb
Sonnwendviertel als nicht anonymes einstufiges Verfahren aus. Gegenstand war ein rund 3,9 ha großes Areal im 10. Wiener
Gemeindebezirk entlang der Sonnwendgasse.
Der Wiener Gemeinderat beschloss im Jahr 2004 den Masterplan "Bahnhof Wien - Europa Mitte", der die Strukturen für
die Entwicklung des neuen Stadtteils festlegte und Handlungsspielräume für künftige Erfordernisse schuf.
Besonderer Wert wurde im Zuge der Planung auf die Entwicklung standortgerechter Nutzungen, die Schaffung attraktiver
Freiräume, die optimale Verknüpfung der Verkehrsangebote und die Verringerung der Barrierewirkung des
Bahnareals gelegt.
Das Wettbewerbsgebiet mit sieben Bauplätzen befindet sich innerhalb des "Teilgebietes C" des Gesamtareals, das
als vorrangige Nutzung Wohnen aufweist. Darüber hinaus sollen aber auch schulische Einrichtungen und ein
Gewerbegebiet errichtet werden.
Aufgabenstellung im Bauträgerwettbewerb war einerseits erstmals die Berücksichtigung
der Anforderungen bzw. Kriterien der vierten Qualitätssäule - Soziale Nachhaltigkeit -, andererseits die Frei- und
Grünraumgestaltung. Im Zuge der Weiterentwicklung der Siegerprojekte soll auf die Erarbeitung eines gemeinsamen,
abgestimmten Grün- und Freiflächenkonzepts sowie eines gemeinsamen, abgestimmten Garagenkonzepts geachtet werden.
Im Bauträgerwettbewerb wurden im Hinblick auf die Größe des Bauplatzes C.01 und das Ziel des Auslobers,
dafür koordinierte Projekte zur Bewertung zu erhalten, ausschließlich Wettbewerbergemeinschaften bestehend aus
zumindest drei Bauträgern und zumindest drei ArchitektInnen (Architektenteams/ Gesellschaften) zugelassen.
Grundsätzlich war auf dem Bauplatz Wohnnutzung vorzusehen, jeweils mindestens 10% der Wohneinheiten sollten mit
"Superförderung" gemäß § 12 WWFSG iVm § 6 NeubauVO 2007 und im geförderten Eigentum
errichtet werden.
Auf Bauplatz C.03.01 sah die Ausschreibung zwei Baukörper zu je ca. 25 Wohneinheiten für "Baugruppen" vor.
Der Verfasser des Masterplans, Arch. DI Albert Wimmer, und die Bauträger GESIBA und GSG werden die "Baugruppen"
unterstützen und koordinieren.
Die derzeitige Erschließung des Wettbewerbstandorts mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt durch die Buslinie 14A,
die U-Bahnlinie U1, die Straßenbahnlinie O und regionale Buslinien. Die Hauptträger des öffentlichen Verkehrs
stellen die Schnellbahnlinien dar. Hinsichtlich des motorisierten Individualverkehrs ist das Wettbewerbsgebiet derzeit über
die Sonnwendgasse erschlossen. Der Straßenzug Favoritenstraße/ Sonnwendgasse verbindet dabei das Stadtzentrum mit
den südlichen Bereichen des 10. Wiener Gemeindebezirks. Die angrenzende Gudrunstraße stellt eine Querverbindung
zwischen den Bezirken Favoriten und Simmering dar. Im Zuge der Umsetzung des Masterplans wird der Verkehr des Gesamtbereichs
völlig neu geregelt werden (Verlängerung der bestehenden Straßenzüge, Schaffung von
Querungsmöglichkeiten, neue Station der U-Bahnlinie U2, Verlängerung der Straßenbahnlinie D).
In unmittelbarer Nähe des Planungsgebiets stehen zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, vor allem in der
Favoritenstraße, zur Verfügung. In einem Radius von 500 m befinden sich derzeit zwei städtische
Kindergärten, ein Hort und eine städtische Kinderkrippe. Ein vielfältiges Schulangebot, Arztpraxen und
Apotheken tragen zur hohen Standortqualität bei. Zusätzlich dazu sind auf dem Areal rund um den neuen Hauptbahnhof
ein Einkaufszentrum, Büros, zwei Kindergärten und eine Schule geplant.
Das Wettbewerbsverfahren startete im Juni 2009. Die Sitzungen der Jury fanden am 27., 28. und 29. Oktober 2009 statt. Insgesamt
hatte die Jury 24 Beiträge zu bewerten, drei Beiträge für Bauplatz C.01, vier Beiträge für Bauplatz
C.02.01, fünf Beiträge für Bauplatz C.02.02, drei Beiträge für Bauplatz C.02.03, vier Beiträge
für Bauplatz C.02.04, vier Beiträge für Bauplatz C.03.02 und den Beitrag des Fixstarters für Bauplatz
C.03.01 GESIBA und GSG/Arch. DI Albert Wimmer/DI Thomas Knoll.